BÜCHERDEPOT | WIEN

Auslober: BIG Bundesimmobiliengesellschaft
Wettbewerb: offener 1-stufiger Realisierungswettbewerb

Daten

Kategorien: Bildung / Neubau
Status: Wettbewerb
Leistungszeitraum: 2022
Bruttogeschoßfläche ges.: 13.585 m²
Bruttogeschoßfläche oi: 13.585 m²
Bruttogeschoßfläche ui:
Bruttorauminhalt: 47.190 m³
Nutzfläche gesamt: 11.530 m²
Nutzung: Bücherdepot
Geschoßanzahl: 6
Höhe: 21.0 m
Kosten:

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Links:

PROJEKTBESCHREIBUNG

Der aus der inneren Struktur in einem Optimierungsprozess entwickelte Basisbaukörper – in Folge als „Trakt“ bezeichnet – erlaubt trotz einer auf flächenmäßige Optimierung ausgerichteten Bauaufgabe ein spielerisches Reagieren auf die am Baufeld vorgefundene Situation.

Durch Zurückrücken des einen Traktes im Süd-Osten wird auf den Baumbestand Rücksicht genommen, die überaus wertvollen Bestandsbäume in diesem Bereich prägen die sich damit bildende Hofsituation im Bereich der Büro- Aufteil- und Sortierflächen. Im Gegenzug rückt der zweite Trakt so weit wie möglich an die südliche Baufeldgrenze heran, um eine optimale Ausnützung des Grundstückes zu erreichen und eventuelle Erweiterungen so groß wie möglich gestalten zu können.

Anlieferung und Büroräume werden, nachdem sie einer eigenen inneren Logik folgen, in einem eigenen Baukörper vor die beiden Archivtrakte gestellt. Durch diese Herangehensweise wird einerseits ein klarer Orientierungspunkt mit der vorspringenden Fassade des Archivtraktes am Weg zum Grundstück geschaffen, andererseits wird durch die Schaffung einer Vorplatzsituation die äußere Erschließung des Gebäudes geklärt.
Es entsteht ein in sich – sowohl an der Zugangsseite im Süden, als auch an der Bahnseite im Norden – logisch gegliederter Baukörper mit Bezug zur geplanten Bebauung im Westen.

Architektonische und Funktionale Aspekte / Innere Erschließung
Den Nucleus bildet die sich aus der Logik von Rollregalanlagen entwickelte „Zelle“. Die Zellen als gleichartige kleinste Einheit können je nach Bedarf bespielt werden – Rollregalanlagen unterschiedlicher Typen, Magazinflächen usw.

Jeweils 8 Zellen werden zu einem „Block“ mit Mittelgang zusammengeschlossen.

Die Größe der Blöcke ist einerseits abgestimmt auf die Anforderungen des Brandschutzes (Fluchtweglänge. Schlauchlänge der Wandhydrantenanlage).
Andererseits bilden sie Einheiten überschaubarer Größe.
– Steigerung der Übersichtlichkeit
– Flexible Nutzung und Zuordnung zu den Partnerinstituten; nach Bedarf „zumietbar“
– Nach Anforderungen individuell konditionierbar
– kleinflächige Beeinträchtigung des Bücherbestandes im Brandfall

Jeweils zwei Blöcke werden – über einen „Bypass“ verbunden – aneinandergestellt und bilden die oben angesprochenen „Trakte“.
– Effiziente, flexible, fließende Wegführung ohne Sackgassen über den Bypass
– Gewährleistung des zweiten Fluchtweges

Die Trakte bilden in sich hinsichtlich aller Anforderungen eigenständige Einheiten (Tragstruktur, Aussteifung, Haustechnische Versorgung, Brandschutz/Fluchtwege).

Die Funktionen des Bücherdepots finden in zwei Trakten Platz.

Trakte können je nach Bedarf aneinandergestellt werden, in der Theorie ist das Archiv unendlich erweiterbar. Die Fläche des Bücherdepots kann so auf dem vorliegenden Baufeld um 50% (ein zusätzlicher Trakt) bzw. um bis zu 100% (zwei zusätzliche Trakte) erweitert werden!

Zwischen die Trakte wird eine zentrale Erschließungs- und Versorgungsachse gespannt, die die Fluchttreppenhäuser, den Aufzug und die Versorgungsschächte aufnimmt. Die Enden der Erschließungsspange bilden Tageslichtbereiche und Lufträume als klare Orientierungspunkte. Zudem sind jeweils vor den Zugängen zu den Archivblöcken Stellplatznischen für Bücherwägen vorgesehen. Es entsteht eine klare, flach hierarchische Erschließungsstruktur mit einfacher, logischer Wegführung ohne Kreuzungspunkte. Ein zielgerichtetes Zusteuern zu den einzelnen Zellen wird gewährleistet.

Am Schnittpunkt der beiden Archivtrakte mit dem Bürotrakt befindet sich der Aufzug als zentrales Drehkreuz mit direkter Anbindung an Anlieferung, Sortierbereich und Bürozone. Er bildet den Beginn der Erschließungsspange in den Archivgeschoßen.

Die Aufenthaltsräume des Bürotraktes orientieren sich nach Osten bzw. Westen, was trotz des kompakten Entwurfes großzügige, weitläufige Ausblicke ermöglicht. Im Obergeschoß ordnen sich die Büroräume um ein kleines, zentrales Atrium an. Die Lesezone erhält über das Atrium bei Nordlicht ausreichend Tageslicht, der Sozialraum erhält außerdem eine attraktive Erweiterung.